Die Ausgangssituation war die Farbe
und ihr jeweiliges Eigenwesen. (Goethes Farbenlehre). Dies zu empfinden,
es klanglich mit den anderen Farbqualitäten zu vereinen und zur
Bildgestaltung zu führen, war das Anliegen.
So entstanden Klänge aber auch
Akzente und Charakter. Bewegungsausdruck der Farbe, Rhythmen zeigen
sich, Raumdynamik wird wahrnehmbar und erlebbar.
Die Bilder offenbaren auch die
Individualität des Schaffenden. Die Rotbilder entstanden in der
Passionszeit. Sie lassen etwas vom Ostergedanken erahnen.
Die Malerei offenbart immer auch
ein Stück Biografie. Sie impliziert eine Auseinandersetzung mit sich
selbst. Ganz auf sich bezogen ist sie aber auch hochgradig sozial.
Wenn ich ein Bild male, so sehe ich
zuerst die Farben. Ich versuche selbstlos zu sein, mich ganz auf das
Gegenüber zu konzentrieren, das Wesen wahrzunehmen, den Charakter zu
erfühlen. Dann trete ich in einen Dialog, in eine Auseinandersetzung mit
ihr, der Farbe. Ich setze sie ihrem Wesen gemäß ein, meine
Individualität vereint sich mit ihrer bis Neues entsteht – Ein Bild, das
Harmonie und Spannung, Licht und Finsternis, Schwere und Leichte,
Vordergrund und Hintergrund, Stimmung und Charakter, Fläche und Linie,
also Polaritäten enthält.